Archiv

Archiv

Pressestimmen

Medien-Echo auf Publikationen und Veranstaltungen

NIEDER MIT HITLER! oder Warum Karl kein Radfahrer sein wollte (avant verlag)

„Die beiden Künstler wollten nicht bloß die Sprechblasen ihres Comics vorlesen. Die Bilder zeigten sie auf einer Leinwand, Einspieler lieferten die passenden Hintergrundgeräusche. Professionell wie Schauspieler trugen sie die Dialoge vor und gaben jeder Figur einen unverwechselbaren Sound. So hatte das Publikum trotz des ernsten Themas immer wieder Grund zum Schmunzeln.“ (Daniel Diekhans am 11.4. in der Westdeutschen Zeitung)

„(…) eine wunderschöne Erzählung über den (gewaltlosen) Widerstand gegen eine Ideologie, die man nicht teilt. Auch wenn es einfacher gewesen wäre, ’nach oben zu buckeln und nach unten zu treten‘, hat Karl Metzner nicht klein beigegeben – nicht während des NS-Regimes, noch zur Zeit der DDR. Diese Geschichte haben Jochen Voit und Hamed Eshrat wunderschön in einen Comic gepackt, der nicht nur im Geschichtsunterricht in der Schule gelesen werden sollte.“ (Nina Pimentel Lechthoff auf der COMIC COUCH im April 2019)

„Als Auto und Leiter einer deutschen Gedenkstätte wollte Jochen Voit Jugendlichen die Lebensgeschichte Karl Metzners in Form eines Comic näherbringen. Der Dargestellte war von der Idee anfangs zwar nicht begeistert, letzten Endes mit dem Ergebnis aber doch glücklich. Eine Woche nach Fertigstellung des Comics verstarb Karl Metzner mit 91 Jahren.“ (aus dem österreichischen Jugendmagazin TOPIC, Heft 8, April 2019)

„Widerstand gegen Hitler war möglich – das zeigt die Geschichte von fünf Schülern, die ab 1943 in Erfurt aktiv wurden.“ (Daniel Diekhans am 11.4. in der Westdeutschen Zeitung)

„Check out this amazing true story about political oppression and civil courage!“ (Nico Mesterharm in seinem Meta House Art Diary, Phnom Penh im Februar 2019)

„Zwei Diktaturen, eine Graphic Novel“ (Saskia vergibt in ihrem Blog LIES-GESCHICHTE in sämtlichen Kategorien fünf von fünf Punkten, Februar 2019)

„(Es) verbinden sich Sprechblasen und Bildtexte sowie Flugblätter und Rundfunkbotschaften zu einem Ganzen, das gekonnt erzählt ist. Dass die Herrschaftsformen je in ihrer alltäglichen Immanenz gezeigt werden, ist für den Vergleich ebenso wichtig wie die Klammer durch Karls Erfahrungen. Dass sein stiller Mut aber illusionslos ermutigt, ist die innere Stärke des Buchs“ (Hans ten Doornkaat im „Magazin Geschichte“ der Neuen Zürcher Zeitung am 7.2.2019)

„Der Historiker Jochen Voit und der Comic-Künstler Hamed Eshrat rücken das Leben von Jugendlichen im NS-Staat (…) ins Bild (…) Sie zeigen in glaubwürdigen Dialogen und spannenden Perspektivwechseln in der Bildgestaltung, wie gefährlich das Insistieren auf eigener Integrität in einer Diktatur sein kann. (…) Jugendliche, die dem Lesen von historischen Romanen nicht unbedingt zugewandt sind, könnte diese klassische Form einer Graphic Novel als wunderbarer Türöffner dienen, um der Zeitgeschichte näher zu rücken.“ (Siggi Seuß in der Süddeutschen Zeitung, 29./30.12.2018)

„Jochen Voit und Hamed Eshrat erzählen die weitgehend vergessene Geschichte der Widerstandsgruppe um Jochen Bock. (…) ein Beispiel für die Kraft des Gewissens. Und dass man oft die Wahl hat, den Mund nicht zu halten“ (Tobias Prüwer am 5.12.2018 auf kreuzer online)

„Klare Leseempfehlung!“ (Jill am 2.12.2018 auf Letterheart)

„Ein durchschnittlicher und willfähriger Arbeiter geht durch sein Leben wie ein Radfahrer, heißt es an einer Stelle: ‚Nach oben buckeln, nach unten treten.‘ Genau das will und macht Karl Metzner nicht. Frei von jeglichem Pathos erzählen der Historiker Jochen Voit (…) und der in Teheran geborene Berliner (…) Comic-Künstler Hamed Eshrat die Geschichte Karl Metzners und der Widerstandsgruppe um Jochen Bock. (…) Wer NIEDER MIT HITLER! liest, spürt auf jeder Seite, dass die beiden Autoren sich gefunden haben. Ihre Schilderung verbindet den Sinn für die große, bewegende Geschichte mit der Hingabe zum historischen Detail.“(Florian Meyer in STRAPAZIN Nr. 133, Dezember 2018)

„Nüchterne Zeitgeschichte“ (Jürgen Schickinger in der Badener Zeitung am 10.11.2018)

„Der Band hat für mich einen ganz großen Gänsehautmoment – auf den letzten redaktionellen Seiten, wenn die unglaubliche Botschaft dieses Buches noch einmal wiederholt wird. Alles ist wahr! Denn dort stellen die Künstler die realen fünf Jungen vor und was aus ihnen geworden ist.“ (Bernd Hinrichs am 5.11.2018 im Comic Report)

„Aufrüttelnd und eindrucksvoll“ (BB in ALFONZ 04/2018)

„In dieser auf der Biografie von Karl Metzner beruhenden Graphic Novel erzählen Zeichner Hamed Eshrat und Autor Jochen Voit berührend davon, wie man auch in unmöglichen Zeiten Haltung bewahren kann.“ (Westdeutsche Allgemeine, 25.10.2018)

„Dass die doppelte Widerstandsgeschichte erst jetzt ans Tageslicht kommt, hat mit Beharrlichkeit und Forscherglück zu tun. (…) Von der Umsetzung der Geschichte musste am Ende nur noch Karl Metzner selbst überzeugt werden, der mit Comics erst mal nichts anzufangen wusste. ‚Er hat dann aber mit seiner Pfarrerin gesprochen, die ihm sagte, dass die jungen Leute von heute mit dem Medieum arbeiten‘, so Voit schmunzelnd. Über das Ergebnis sei er aber schließlich glücklich gewesen. Wenige Tage bevor Karl Metzner am 26. August dieses Jahres starb, hielt er den fertigen Comic seines Lebens in den Händen. Jochen Voit: ‚Es war, als hätte er drauf gewartet.'“ (Sebastian Bauer in der BZ, 24.10.2019)

„Man ist sehr an den Gefühlen von Karl dran durch die Bilder. Und kriegt vor Augen geführt, was Terror und Psychoterror mit Menschen machen können. (…) Ein Comic, der Mut macht und dabei auch noch spannend ist!“ (Kerstin Burlage auf Radio Bremen, 5.10.2018)

„Die Geschwister Scholl und die ‚Weiße Rose‘, Claus Schenk Graf von Stauffenberg und das Attentat vom 20. Juli 1944 – an sie denkt jeder, wenn vom Widerstand die Rede ist. Widerständler wie Metzner und seine Mitschüler sind kaum bekannt. (…) Für den Comic über sein aufregendes und vor allem aufrechtes Leben steuerte der Erfurter Originaldokumente bei und erlaubte den Autoren, aus Briefen zu zitieren, die er aus dem Gefängnis an seine Mutter geschrieben hatte. Geduldig beantwortete er ihnen alle Fragen und viele seiner Antworten sind wörtlich in den Comic eingeflossen. (…) Die sorgfältig recherchierte und eindringlich gezeichnete Graphic Novel ‚Nieder mit Hitler‘ ist eine angemessene Würdigung für diesen bescheidenen Helden.“ (Stephan Müller in der Freien Presse, 5. Oktober 2018)

„Auf ungewöhnliche Weise widmen sich der Berliner Zeichner Hamed Eshrat und der Erfurter Historiker Jochen Voit in ihrem Buch ‚Nieder mit Hitler!‘ der Geschichte des kürzlich verstorbenen Karl Metzner. Er selbst hat vor dem Tod zugestimmt, seinen Widerstand gegen zwei Diktaturen als Graphic Novel zu erzählen. (…) Eshrat und Voit gelingt es, in gänzlich unplakativen, mitunter poetisch vielsagenden Bildern eine etwas andere Widerstandsgeschichte zu erzählen.“  (Maurice Wojach in der Märkischen Allgemeinen Zeitung, 2./3. Oktober 2018)

„Hamed Eshrats reduzierter, ausdrucksstarker Stil verleiht dem sachlichen Szenario von Jochen Voit emotionale Tiefe.“ (Matthias Penkert-Henning im Tagesspiegel, 27.09.2018)

„Das macht ‚Nieder mit Hitler‘ besonders faszinierend: der Widerstand eines Einzelnen in zwei Systemen. […] Dass das Thema nach Chemnitz in den ostdeutschen Bundesländern von besonderer Relevanz ist, liegt auf der Hand, und der Westen sollte sich nicht einbilden, so etwas könne ihm nicht passieren.“ (Andreas Platthaus auf faz.net am 25.9.2018)

„Diese kompakt auf den Punkt und in starken Bildern erzählte Geschichte über den aufrechten Gang eignet sich besonders, aber nicht nur für ein junges Publikum. (Anke Groenwald in der Neuen Westfälischen am 20.9.2018)

„Widerstand in Bildern“ (Hanno Müller in der Thüringer Allgemeinen, 15. September 2018)

„Leitmotivisch zieht sich das Radfahren durch den Band. Der junge Karl ist Fan des Radsportlers Erich Metze, dessen Rennen Eshrat mit dynamischem Strich einfängt. Im Knast schließlich lehrt ein alter Häftling Karl, worauf es ankommt im Leben, wenn man sich Ärger ersparen will: Radfahren – oben buckeln, unten treten. Eine Lehre, die Karl metzner nie angenommen hat. (…) Ein Held, gerade weil er ein ganz normaler Mensch mit Ängsten war, der nicht im Mittelpunkt stehen wollte – und doch für seine Meinung aufstand. (Dimo Riess in der Leipziger Volkszeitung, 13.9.2019)

„Die einzelnen Handlungsstränge werden abwechselnd erzählt und in unterschiedlichen Stilen gezeichnet. Dabei stellt sich die Frage, wieso sich der Zeichner für eine bunte Darstellung des Nationalsozialismus und für eine graue Darstellung der DDR entschieden hat.“ (Paul Schall auf PrettyInNoise am 6.9.2018)

„Die Geschichte gehorcht keiner konventionellen Dramaturgie, vermeidet Klischees in der Handlungsführung und orientiert sich sehr nah an tatsächlichen Ereignissen.“ (Heiner Lünstedt auf Hightlightzone am 5.9.2018)

 „Eine sehr anrührende und poetisch gezeichnete Geschichte, die in einer pastellfarbigen Naziwelt und einer grau-in-grauen DDR-Szenerie spielt und dabei fesselnd authentische Geschichte vermittelt. (…) sehr empfehlenswerte Graphic Novel.“ (Wolfgang Schilling auf MDR Kultur, 2.9.2018)

Er rührte an den Schlaf der Welt. Ernst Busch. Die Biographie.

Erschienen am 13. März 2010 im Aufbau Verlag.

BuschbuchAus einem Leserbrief an den Autor:

„Es gibt seit einigen Jahrzehnten eine weltweite Tendenz, mit kommunistischen Koryphäen abzurechnen, und Ihre Arbeit schreibt sich deutlich in diese neue Tradition ein. Die von Brecht so sprichwörtlich beschworene Nachsicht findet sich zu meinem Bedauern kaum, fast gar nicht. Dennoch ist es Ihnen gelungen, ein sehr packendes Buch zu schreiben; ich habe es fast ununterbrochen – nur mit einer kurzen Schlafpause – gelesen. Die unakademische, machmal fast schnoddrige Sprache trägt dazu bei; schon der Anfang liest sich blendend…“

(Hans-Christian Nørregaard, Kopenhagen, 28. März 2010)

 

Buschbuch-Lesetour (aktuelle Termine):
Berlin (Gespräch mit Stefan Amzoll am 25. März 2011 in der „Hellen Panke“), Berlin (Lesung am 25. Mai 2011 im Café Sybille) …

 

Lesungen und Vorträge 2010/11

Cottbus, 25. November 2010 (Lesung auf Gut Geisendorf)

Berlin, 2. Februar 2011 (Lesung im Brecht-Haus)

Berlin, 25. Mai 2011 (Lesung im Café Sybille)

Stattgefunden haben Veranstaltungen in:
Berlin (14. März mit Mara Widmann im bat), Leipzig (18. März mit Katharina Thalbach im Zeitgeschichtlichen Forum), Erfurt (29. März mit Katharina Thalbach im Stadttheater), Berlin (8. April im Besucherzentrum des DDR-Museums), Leipzig (5. Juni mit Katharina Thalbach im Haus des Buches), Hermsdorf (7. Juni in der Stadtbibliothek), Berlin (8. Juni mit Sophia Siebert im Kino Krokodil), Magdeburg (10. Juni im Literaturhaus), Krefeld (5. Oktober in der Villa Merländer), Berlin (Vortrag am 6. Oktober im bat), Dortmund (7. Oktober in der Steinwache), Kiel (8. November im Foyer des Opernhauses) …

Jochen Voit im Radio:
„Seite EINS“ auf Radio EINS (RBB) am 20.6.2010; Interview: Knut Elstermann

Zum 30. Todestag von Ernst Busch am 8.6.2010, nachzuhören auf Deutschlandradio Kultur; Interview: Liane von Billerbeck

„Figaro trifft…“ vom 2.6.2010, nachzuhören auf MDR-Figaro; Interview: Thomas Bille

„Literaturzeit“ vom 2.5.2010 auf Radio Bremen; Interview: Dorothee Schmitz-Köster

 

Jochen Voit im Fernsehen:
ARD-TV-Forum auf der Leipziger Buchmesse am 18.3.2010 (Redaktion: TTT)

Magdeburger Lokalfernsehen kulturMD am 15.6.2010; Interview: Salka Schallenberg

 

Medien-Echo

„Jochen Voit ist nicht nur die erste vollständige Biographie Ernst Buschs gelungen. Diese Lebensgeschichte ist auch ein Spiegelbild der Träume und Ernüchterungen der kommunistischen Bewegung in Deutschland.“
(Peter Schubert auf SWR 2, 15.8.2010)

„Busch hätte derlei dem Autor um die Ohren gehauen.“
(Stefan Amzoll im Neuen Deutschland, 7./8.8.2010)

„Das Buch ist keine trockene wissenschaftliche Studie, sondern eine glänzend erzählte, überaus spannende Lebensgeschichte, die den von den Widersprüchen des Jahrhunderts geprägten Schauspieler-Sänger dem Leser nahe bringt. Das Großartigste: Voit gelingt es, die Legende Busch kritisch zu hinterfragen, ohne den Menschen und Künstler zu beschädigen.”
(Frank Quilitzsch in der Thüringischen Landeszeitung, 25.7.2010)

„Keine Hagiographie des so bezeichneten ‚roten Orpheus‘, ‚Barrikaden-Caruso‘ oder gar des ’singenden Herzens der Arbeiterklasse‘, wie Busch später bezeichnet worden ist. Nein, eine kritische und vor allem in den historischen Kontext gestellte Annäherung an einen Ausnahmekünstler, der in der Weimarer Republik sowohl Bühnen- und Filmstar als auch Agitprop-Barde der Kommunistischen Partei gewesen ist.“
(Ex libris im ORF, 18.7.2010)

„Mit dem Herzen eines Reporters schildert Jochen Voit das quirlige Berlin der Weimarer Republik.“
(Markus Mayer auf B5 aktuell, 11.7.2010)

„Eine bravouröse Biografie.“
(Alexandra Kedves in der Basler Zeitung, 3.7.2010)

„Jochen Voit ist ein Meisterwerk gelungen.“
(Jürgen Werth auf NDR Kultur, 22.6.2010)

„Eine fulminante Biographie.“
(Knut Elstermann auf Radio EINS, 20.6.2010)

„Die Vielstimmigkeit dieses Buches ist virtuos, der Umgang mit den Quellen eigenwillig, bleibt aber immer philologisch nachvollziehbar. Voit muss das Denkmal Ernst Busch nicht vom Sockel stoßen, er zaubert wieder den Menschen, der so viele verzaubert hat, daraus hervor.“
(Martin Wilkening in der FAZ, 9.6.2010)

„Die neue Ernst-Busch-Biographie, die gerade im Aufbau-Verlag Berlin erschienen ist, hat über 500 Seiten. Aber die blättern sich beim Lesen quasi von alleine um, so packend weiß Jochen Voit zu erzählen, in einer bildhaften, wohltuend respektlosen Sprache. Für ihn klingt manch Agitprop-Song ‚fröhlich wie ein Betriebsausflug‘, anderes ‚paßt wie die Faust ins Thälmannlied‘. Jochen Voit reiht sich weder ein bei den Busch-Anbetern noch bei den Busch-Anklägern, sondern beschreibt die ganze widersprüchliche Persönlichkeit dieses Künstlers, seine Konsequenz wie seine Inkonsequenz. Und er zeigt, daß man besonders leicht inkonsequent wird, wenn man sich konsequent dünkt und einem alle versichern, man sei sich stets treu geblieben.“
(Stephan Göritz im Deutschlandfunk, 9.6.2010)

„Voits Sprechen über sich selbst am Beispiel des Ernst Busch drückt dieses etwas unaufgeräumte Verhältnis zum eigenen Fantum nicht nur durch jenen sattsam bekannten Ton ironischer Distanziertheit aus, der die Haltung des Autors im Ungefähren zu lassen vorgibt. Voit hat sich überdies dafür entschieden, das Leben Ernst Buschs als paläontologische Krankengeschichte zu erzählen: ‚Dies ist die Geschichte einer Versteinerung. Sie beginnt in einem Gefängnis und endet in einer Nervenklinik.'“
(Donna San Floriante in junge welt, 8.6.2010)

„Jetzt, 30 Jahre nach seinem Tod, enthüllt die neue Busch-Biografie ‚Er rührte an den Schlaf der Welt‘: Ernst Busch starb in einer Irrenanstalt in Bernburg!“
(Hartmut Kascha in Bild, 8.6.2010)

„Ganz auf der Höhe der zeitgeschichtlichen Forschung, ist Voits Buch nicht zuletzt eine brillante Studie über die Funktionsmechanismen von Populärkultur in den sich wandelnden politischen Kontexten des 20. Jahrhunderts. In gewisser Weise färbt dieser Gegenstand auch auf den Text ab, der ‚Pop‘ im Sinne von eingängig ist. Voit schreibt lebendig, gelegentlich an der Grenze zur Kolportage, doch ‚Propaganda‘ wird hier nicht geboten, sondern solide historische Recherche – eine ebenso einfühlsame wie kritische Annäherung an das Faszinosum Ernst Busch. So dekonstruiert, nimmt das Denkmal menschliche Züge an.“
(Detlef Siegfried in der taz, 8.6.2010)

„Der Mann hinter dem Mythos – die bewegende Biographie des Agitprop-Sängers Ernst Busch.“
(Nikolaus von Festenberg im Spiegel, 7.6.2010)

„Der Berliner Historiker Jochen Voit, 1972 geboren in Nürnberg, legt die bislang gehaltvollste, genaueste und anregendste Biografie des Sängers, Schauspielers und Regisseurs vor. Eines Künstlers, der als ‚proletarischer Albers‘ und ‚Barrikaden-Tauber‘ gefeiert wurde.“
(Christian Eger in der Mitteldeutschen Zeitung, 7.6.2010)

„Jochen Voit hat dieses wechselvolle Leben zwischen zwei Buchdeckel gepackt – frei von ideologischen Barrieren, frisch erzählt und ohne Berührungsängste. Ein bemerkenswertes Porträt, nicht nur des Künstlers und Menschen Ernst Busch, sondern auch der dramatischsten Jahre des letzten Jahrhunderts.“
(3sat/bookmark zur Sendung am 5.6.2010)

„Sehr gut geschrieben! Aber für Betonköpfe eine ganz problematische Lektüre…“
(Tomas Bille in MDR Figaro, 2.6.2010)

„Ernst Busch, einer meiner ‚Säulenheiligen‘, nun von einem aus der Urenkelgeneration und noch dazu von einem ‚Wessi‘ beschrieben – ganz konnte ich mein Mißtrauen nicht bändigen. Aber ich las mich bald fest (…) Was Jochen Voit da alles recherchiert und gefunden hat, wie vielen Spuren er gefolgt ist! Großer Respekt! Ja Bewunderung!“
(Christel Berger in Ossietzky 11/2010)

„Voit gestaltet dieses faktensatte Lebensbild, das sich zur Epochenbilanz weitet, mit Schwung und Empathie, aber auch mit der deutlichen Distanz des Nachgeborenen. Er bricht aus dem stilistischen Korsett einer wissenschaftlichen Darstellung aus und schildert Lebensphasen des Agitators und Ästheten in ihrem Widerspruch zwischen spontaner Rebellion und dogmatischer Anpassung: prall, bunt, fesselnd, manchmal mit deutlicher Ironie.
Der Autor entwirft auch den politisch-sozialen Hintergrund von Buschs Texten und analysiert deren Wirkung. Auf diesem Weg entsteht im Vorbeigehen ein Aufriss der Kultur- und Sozialgeschichte eines halben Jahrhunderts.“
(Herbert Gebert in der Nürnberger Zeitung, 26.5.2010)

„Oscar Wilde hatte wie immer recht, als er schrieb, heute habe ein großer Mann nicht Schüler, sondern Jünger, und es sei stets Judas, der die Biographie schreibe. Voit – laut Klappentext ‚Geschichtsexperte im Fernsehen (Pro7) und freier Kulturjournalist‘ – stehen Urteil und Mutmaßungen über einen solchen Künstler nicht an. Auf 360 vom Aufbau-Verlag veröffentlichten Seiten offenbaren leere Phrasen, sinnlose Fragen und eine betont flapsige Sprache den Neid des Autors auf einen, der den vorauseilenden Verzicht aufs anständige Leben nicht leistete. (…)
Der politische Mensch ist ein Konstrukt. Real und interessant ist für den Biographen der phantasielos halluzinierte Rest: Busch sei ‚eitel und empfindlich, hochmütig und scheu, Platzhirsch und Nachtigall, Macho und Mimose‘ gewesen. Um den Barrikaden-Tauber, vor allem aber die Barrikaden endgültig auf dem Dachboden der Geschichte zu verstauen, erweitert Voit seine biographische Grönemeyer-Paraphrase um eine Unterstellung: Busch, einem der ganz wenigen Kommunisten in dieser Biographie, der kein Nazi wurde, attestiert Voit zumindest das Zeug dazu…“
(Fritzi Busch in konkret 6/2010)

„Voit überzeugt durch Gründlichkeit. Er hat alle Stationen von Buschs Leben akkurat recherchiert und spannend nacherzählt.“
(Erhard Jöst in literaturkritik.de 6/2010)

„Jochen Voit hat dem wohl berühmtesten politischen Sänger im Deutschland des 20. Jahrhunderts eine großartige Biografie gewidmet.“
(Dresdner Morgenpost, 18.5.2010)

„Das geradezu romaneske Werk ist ein Kunst- und Politthriller. Ist große Oper und zugleich absurdes Kabarett. Ein hoch spannender, scharfer Epochen-Panoramablick mit einem Mann im schillernden Mittelpunkt, der vom Werftarbeiter zum gefeierten Piscator- und Brecht-Schauspieler wuchs.“
(Reinhard Wengierek in der Literarischen WELT, 15.5.2010)

„Am Beispiel einer außergewöhnlichen Persönlichkeit wird Zeitgeschichte so noch einmal anders lebendig als in den gängigen Floskeln, die das Vergangene leichthändig abtun. Es ist schon merkwürdig, wie gerade der Sänger des Liedes von der Partei, die ‚immer recht‘ hat, ein Mann, der selbst von Rechthaberei nicht frei war, mit seinem Lebensweg dazu beiträgt, Rechthaberei damals wie heute zu widerlegen.“
(Hans Brinkmann in der Freien Presse, 28.4.2010)

„Mit sicherer Hand schlägt Voit im Dickicht der zahlreichen Busch-Legenden eine Schneise und führt uns auf einem durch intensives Quellenstudium gesicherten Pfad durch das Leben des Bühnenkünstlers.“
(Andreas Tobler in der Neuen Zürcher Zeitung, 25.4.2010)

„Jochen Voit ist mit seinem Buch die erste gültige, weil kritische Biographie einer Legende gelungen. Und zudem ist sie nicht weniger spannend geschrieben als Buschs Leben – jenseits aller Mythen – wohl tatsächlich gewesen ist.“
(Marcus Heumann im Deutschlandfunk, 19.4.2010)

„Zum 30. Todestag des Sängers und Schauspielers Ernst Busch erinnert eine brillant geschriebene Biographie an Deutschlands ersten linksradikalen Popstar.“
(Plärrer, Stadtmagazin Nürnberg, 4/2010)

„Eine packende Biographie.“
(Andreas Radlmaier in der Nürnberger Abendzeitung, 22.3.2010)

„Am Bild Ernst Buschs als Freund und ‚Mann wie du und ich‘ halten viele bis heute fest. Indem Jochen Voit den Sänger mit dem Revoluzzer-Image nun in seiner Biografie als Gratwanderer zwischen Kunst, Politik und mancherlei Eigeninteressen beschreibt, macht er den Arbeitergott wieder zum Menschen mit Ecken und Kanten.“
(Hanno Müller in der Thüringer Allgemeinen, 13.3.2010)

„Mit Worten, die Blitze waren – Jochen Voit legt eine verblüffend gelungene Biografie des widersprüchlichen linksradikalen Schauspielers und Sängers Ernst Busch vor. Als souveräner Kenner der Materie kann er eine teilweise fast schon süffisant-ironische Distanz zu seinem andererseits unverhohlen sympathisierend betrachteten Gegenstand einnehmen.“
(Martin Fritz in THE GAP, 11.3.2010)

Ernst Busch 1960 live in BerlinSein legendäres Comeback-Konzert nach Jahren des Schweigens

Zum 50-jährigen Jubiläum erstmals auf Tonträger (EDEL: KULTUR, VÖ: März 2010)

Gesang: Ernst Busch
Piano: Hanns Eisler, Grigori Schneerson
Texte: u.a. Kurt Tucholsky, Bertolt Brecht, Johannes R. Becher
Musik: u.a. Hanns Eisler, Paul Dessau
Zwischenrufe: u.a. Helene Weigel

Auszüge aus den Liner Notes —————————————————————————-

Ost-Berlin, 22. Januar 1960: Der Plenarsaal der Akademie der Künste der DDR ist mit knapp 300 Personen hoffnungslos überfüllt. Ein erlauchter Hörerkreis begrüßt den Star des Abends mit stehenden Ovationen. Vor der Türe Jugendliche, die unbedingt noch hinein wollen. Sie möchten miterleben, wie Nationalpreisträger Ernst Busch seinen 60. Geburtstag zelebriert, möchten hören, was dran ist am legendären Ruf des Sängers, der fast ein Jahrzehnt geschwiegen hat… Busch singt wieder. Ein denkwürdiges Ereignis. Und eine bemerkenswerte Tonaufnahme. Auch weil es sonst keine Live-Mitschnitte von Busch-Konzerten gibt. Da scheint ein alter Kabarettgaul auf der Bühne zu stehen, der es noch mal wissen will. Busch ist gut bei Stimme und gut gelaunt. Und trabt durch das für seine Verhältnisse ausgesprochen heitere Programm mit einer Lockerheit, die den oft sterilen Studioaufnahmen des späten Busch völlig abgeht…
Einige der Anwesenden werden sich noch Jahrzehnte später an subversive Momente dieses Abends erinnern. Zum Beispiel an das ”Seifenlied”, ein Spottlied auf die SPD aus der Weimarer Republik, das plötzlich wie ein Statement zu den politischen Verhältnissen in der DDR klingt: „Wir schlagen Schaum, / wir seifen ein, / wir waschen unsre Hände wieder rein …“ Was ist das für ein Text? „Kälteschock. Die erste Reihe sieht aus wie eine Reihe Eiszapfen. Eisler und Busch tauen immer mehr auf. Busch breitet auffordernd die Arme aus: ’Mitsingen!’ – ’Wir schlagen Schaum, / wir seifen ein, / wir waschen unsre Hände wieder rein …’ Was sollen sie tun? Die Zapfen singen. Sie singen und versuchen, harmlos auszusehen. Busch, der Spanienkämpfer, ihr alter Genosse, er hat sie alle in der Hand, ein Lied lang. Ist das sein Kommentar zum Verhältnis von Politik und Kunst, zum Formalismusstreit in der DDR – sein Kommentar zum Weg der noch jungen DDR überhaupt?“*

Jochen Voit

*Annekathrin Bürger / Kerstin Decker: Der Rest, der bleibt. Erinnerungen an ein unvollkommenes Leben. München 2007, S. 120/121.

Erhältlich ist die CD u.a. im Buchladen der Akademie der Künste am Pariser Platz in Berlin.

Kulturveranstalter, die sich für Buschbuch-Lesungen (mit Film- und Musikbeispielen) interessieren, können sich gerne an den Aufbau-Verlag oder direkt an den Autor wenden.

 

Medien-Echo

„Platte des Monats“
(konkret 6/2010)

„Busch outriert herzhaft, schmeckt den Text für uns, mit uns, seinem Publikum, das man lachen hört, wenn er die Sau rausläßt. Damals wie heute.“
(Anne Dessau in Ossietzky 11/2010)

„1960 gab er dann zur Feier seines sechzigsten Geburtstags ein Konzert in der Ost-Berliner Akademie der Künste, das mitgeschnitten wurde. Diese veröffentlichung aus dem Akademie-Archiv vermittelt einen geradezu umwerfenden Eindruck von Busch als politischem Entertainer. Er hält seinem Publikum frontal den Spiegel vor, auch wenn es scheinbar nur um eine Chronologie des politischen Liedes 1918 ff. geht.“
(Martin Wilkening in der FAZ, 8.5.2010)

„Ein Höhepunkt des Konzerts ist die anrührend gesungene ‚Kinderhymne‘ von Brecht, die 1990 als gesamtdeutsche Nationalhymne ins Gespräch gebracht wurde.“
(Thomas Wagner in melodie&rhythmus, Mai/Juni 2010)