Ernst Busch
von Karl Schnog
Nennt ihn nicht mehr „Die rote Nachtigall“
Und nicht den „Sänger der Barrikade“.
Er liebt Plakatstil nicht noch Phrasenschwall;
Nicht Prominenten-Film-Programm-Fassade.
Er leuchtet in des Zeitensumpfs Geflecht,
(Singt von Idyllen nicht, die sanft verflossen),
Er singt und spielt uns Gorki, Tiger, Brecht,
Er singt das Zeitlied seiner Zeitgenossen.
Wozu Reklame, wenn man soviel kann?
Er ist kein Star des Flügels und der Klampfe,
Steht nicht nur auf der Bühne seinen Mann:
Wo es nur gilt, steht er mit uns im Kampfe.
Laßt Trommelwirbel und Trara und Tusch,
Laßt euch allein von seiner Stimme tragen.
Er war und ist und bleibt: Unser Ernst Busch.
Mehr ist von diesem Mann nicht zu sagen.
Zitiert nach Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv (Hrsg.): Ernst Busch und der Rundfunk. CD zusammengestellt und kommentiert von Ingrid Pietrzynski. Berlin 2005 (Booklet, S.2).