Und weil der Mensch ein Mensch ist (Einheitsfrontlied)

Text: Bertolt Brecht; Musik: Hanns Eisler

DAS LIED VON DER EINHEITSFRONT

Und weil der Mensch ein Mensch ist,
drum braucht er was zu essen, bitte sehr!
Es macht ihn ein Geschwätz nicht satt,
das schafft kein Essen her.

Drum links, zwei, drei!
Drum links, zwei, drei!
Wo dein Platz, Genosse, ist!
Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront
Weil du auch ein Arbeiter bist.

Und weil der Mensch ein Mensch ist,
drum braucht er auch noch Kleider und Schuh‘.
Es macht ihn ein Geschwätz nicht warm
und auch kein Trommeln dazu.

Drum links, zwei, drei …

Und weil der Mensch ein Mensch ist,
drum hat er Stiefel ins Gesicht nicht gern.
Er will unter sich keinen Sklaven sehn
und über sich keinen Herrn.

Drum links, zwei, drei …

Und weil der Prolet ein Prolet ist,
drum wird ihn kein anderer befrein,
es kann die Befreiung der Arbeiter
nur das Werk der Arbeiter sein.

Drum links, zwei, drei …

 

Text: Bertolt Brecht
Musik: Hanns Eisler

 

Zitiert nach Ernst Busch (Hrsg.): Canciones de las Brigadas Internacionales. 5. Aufl., Barcelona 1938, S. 99. Das „Einheitsfrontlied“ entstand Ende 1934. Offiziell zum ersten Mal dargeboten wurde es auf der I. Internationalen Arbeiter-Musik- und Gesangs-Olympiade 1935 in Straßburg von Ernst Busch. Veranstalter dieses Festivals war das Internationale Musikbüro mit Sitz in Moskau. Das Lied verbreitete sich im Lauf der 30er Jahre nicht nur unter den deutschen Emigranten, sondern erlangte unter Sozialisten weltweit große Bekanntheit. In der Sowjetunion war es bis in die 1980er Jahre das bekannteste deutsche Lied überhaupt. In Kombination mit hagiografischen Anekdoten über Ernst Busch wurde es im Schulunterricht  zum Erlernen der deutschen Sprache eingesetzt.
__________________________________________________________________

EINHEITSFRONTLIED (internationale Version)

Und weil der Mensch ein Mensch ist
Drum will er was zu essen, bitte sehr!
Es macht ihn ein Geschwätz nicht satt
Das schafft kein Essen her.
Drum links, zwei, drei!
Drum links, zwei, drei!
Wo dein Platz, Genosse, ist!
Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront
Weil du auch ein Arbeiter bist.

And just because he’s human
he doesn’t like a pistol to his head,
he wants no servants under him
and no boss over his head.
Then left, right, left!
Then left, right, left!
To the work, that we must do.
March with in the workers united front,
For you are a worker too.

Tu es un ouvrier – oui!
viens avec nous, ami, n’ai pas peur!
Nous allons vers la grande union
de tous les vrais travailleurs !
Marchons au pas,
Marchons au pas,
camarades, vers notre front!
Range toi dans le front de tous les ouvriers
avec tous tes frères étrangers.

И так как ты – рабочий,
То не жди, что нам поможет другой!
Себе мы свободу добудем в бою
Своей рабочей рукой!
Марш левой! Два, три!
Марш левой! Два, три!
Встань в ряды, товарищ, к нам!
Ты войдешь в наш Единый Рабочий фронт,
Потому что рабочий ты сам!

 

Text: Bertolt Brecht
Musik: Hanns Eisler

Zitiert nach Ernst Busch: Der heilige Krieg – Frieden der Welt. Aurora 5 80 020/021. Erstmals erschienen 1967 (zum 50. Jahrestag der Russischen Oktoberrevolution).