Korea Song (Schmutziger Krieg)

Text: Ernst Busch / Sigrun Kirstein; Musik: Trad.

Von einem in Korea gefallenen amerikanischen Soldaten

 

Wir krepieren am Rand der Erde
und noch kläglicher als ein Tier.
Harry Truman, du hast uns verschoben
nach Korea und opferst uns hier.

Keiner sorgt sich, ob wir noch leben,
und da hilft auch kein Fluchen ”My care!”
Sie vergaßen nur heim uns zu rufen,
ihr verdammtes, verlor’nes Heer.

Uns jetzt stehn wir verdreckt, verregnet
in der Nacht, wenn der Kampf mal ruht,
und zergrübeln uns krank die Gehirne:
Für wen denn verrinnt hier Blut?

Warum plagen wir Menschen wie Tiere
und mit Übeln, die keiner mehr heilt?
Gott im Himmel, straf auch die Verbrecher,
die uns solch einen Vertrag erteilt!

Einen einzigen Trost wir haben,
und der brennt uns im Herzen wie Hohn:
Wir entkommen bestimmt in den Himmel,
denn die Hölle erleben wir schon.

 

Text: Ernst Busch und Sigrun Kirstein
Musik: Trad.

Zitiert nach Ernst Busch: Tonband im Nachlass. Veröffentlicht auf dem Album „2. Parteikonferenz der SED“. Ende der 1960er Jahre ersetzte Busch den Namen Harry Truman durch Lyndon Johnson und das Land Korea durch Vietnam. Statt „wir krepieren am Rand der Erde“ hieß es nun „wir sterben am Rand der Erde“ – sonst blieb alle gleich. Vgl. Werner Sellhorn (Hrsg.): Protestsongs. (Ost-) Berlin 1968, S. 94.